Gerade in Zeiten der steigenden Mieten und Kaufpreise ist das eine gute Frage. Die Wohnfläche sollte natürlich so zum Bedarf der Familie passen, dass jedes Mitglied sich wohlfühlt und einen Rückzugsort hat. Heutzutage liegen die qm pro Kopf wesentlich höher als noch in der Nachkriegszeit. Das liegt unter anderem daran, dass sich das Mehrgenerationen-Wohnhaus nicht durchgesetzt hat und es weniger Kinder in den Familien gibt. Zudem ist es heute meist gang und gäbe, dass jedes Kind einen eigenen Raum zur Verfügung hat, während damals mehrere Kinder gemeinsam ein Zimmer bewohnten. Doch wie viel Raum ist tatsächlich erforderlich?
Mit der passenden Raumaufteilung sparen
Je besser die Räume innerhalb einer Immobilie geplant sind, desto geringer kann die Wohnfläche sein. So sind Bungalows bei jungen Familien derzeit besonders beliebt. Zum einen ist es praktisch, dass sich das ganze Leben auf einer Etage abspielt, zum anderen erfüllt der Bungalow meist in jedem Lebensabschnitt seinen idealen Zweck. Plant man die Kinderzimmer nicht zu groß und gegebenenfalls mit Leichtbauwänden, kann man sie, sobald die Kinder ausgezogen sind, ideal zu Hobbyräumen oder Gästezimmern umfunktionieren. Wohnküchen, wie sie in vielen Bungalows zu finden sind, sparen zusätzlichen Platz ein. Gerade im Alter behält man sich hier lange seine Selbstständigkeit, da sich im Bungalow alles auf einer Ebene befindet. Immer öfter wird auch auf einen Windfang verzichtet, sodass man sich nach Betreten der Immobilie direkt im Wohnküchenbereich befindet. Ein Satteldach sorgt für zusätzlichen Stauraum in der Immobilie, so muss in den Räumen selbst dafür weniger Platz eingeplant werden.
Wohnfläche pro Kopf – Zahlen aus dem Mikrozensus
Immer häufiger werden Wohnungen und andere Immobilien durch alleinstehende Personen bewohnt. Das liegt zum einen am demografischen Wandel. Das bedeutet, dass es mehr und mehr ältere alleinstehende Menschen gibt, zum anderen leben die Personen heute häufiger auch in anderen Lebensmodellen als einer Ehe oder Familie, wie es früher der Fall war. Laut dem Mikrozensus von 2018 leben Singles durchschnittlich auf 68 qm Wohnfläche, während ein Familienmitglied pro Kopf nur 33 qm Wohnfläche nutzt. Die 33 qm beziehen sich dabei anteilig auch auf Küche, Flur, Bad und Wohnzimmer und nicht nur auf das eigene Zimmer.
Diese Fläche hält der Staat für angemessen
Erhält man Leistungen vom Jobcenter, übernimmt dieses in der Regel auch die Mietzahlungen. Allerdings nur, wenn die Kaltmiete und die Quadratmeter der Wohnung sich in einem angemessenen Bereich befinden. Denn schließlich zahlt man nicht nur die Kaltmiete, sondern die Immobilie möchte auch beheizt und unterhalten werden. Für eine dreiköpfige Familie erkennt das Jobcenter in der Regel eine Wohnfläche von ca. 75 qm an. Pro weiteres Kind erhöht sich die bewilligte Wohnfläche um ca. 10 qm. Dies sind allerdings auch nur Richtwerte, mit denen man versucht die altersgerechte Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Die DIN 18011 gab übrigens seit 1967 die Größen für den Wohnungsbau vor. Hier wird einer vierköpfigen Familie eine Fläche von 65 qm – 85 qm zuteil. Wirklich Anwendung findet diese DIN heutzutage nicht mehr, seit Langem wird darauf gedrungen, diese DIN zu überarbeiten.
Letztendlich sollte jede Familie selbst entscheiden, wie viel Raum und Räume sie benötigt, solange das Bedürfnis von jedem Mitglied der Familie Beachtung findet. Neue moderne Wohnformen sorgen dafür, dass auch mit wenigen Quadratmetern dieser Spagat gelingt.