Wer sich noch vor einigen Jahren mit vergleichsweise sicheren Wertanlagen auseinandersetzte, stieß vergleichsweise früh auf den Hauskauf. Immerhin bietet ein eigenes Objekt die Sicherheit, zum Beispiel im Alter keine Miete zahlen zu müssen.
Mittlerweile gibt es jedoch auch viele Menschen, die den Hauskauf kritisch beleuchten. Denn: Ein Haus zu besitzen bedeutet nicht nur, von Eigentum zu profitieren, sondern auch mit verschiedenen Verpflichtungen konfrontiert zu werden.
Aber welche Lösung ist für Familien eigentlich die bessere? Lohnt es sich, ein Haus zu kaufen oder ist es sinnvoller, selbiges gegebenenfalls zu mieten? Die folgenden Abschnitte stellen einige Argumente einander gegenüber und zeigen auf, dass es wie so oft wichtig ist, Rücksicht auf die individuelle Lebenssituation und die persönlichen Erwartungen rund um das perfekte Zuhause zu nehmen.
Wie teuer darf der Traum vom eigenen Haus sein?
Diese Frage müssen sich alle, die sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, gegebenenfalls ein Haus zu kaufen, selbst beantworten. Fest steht: Es wäre definitiv ein wenig zu kurz gedacht, im Zusammenhang mit dem Budget für den Hauskredit ausschließlich dessen Kaufpreis zu berücksichtigen.
Es gibt eine lange Liste an Nebenkosten, die dafür sorgt, dass der Betrag, der schlussendlich benötigt wird, deutlich höher liegt. Typische Posten, die in diesem Zusammenhang immer wieder erwähnt werden, sind die Rechnung, die beispielsweise der Notar ausstellt, die Grundsteuer und etwaige Renovierungen und Anbauten.
Dementsprechend ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu überlegen, wie hoch der Betrag ist, der zum Beispiel im Rahmen eines Kredits in Anspruch genommen werden muss. Viele Familien haben in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, auf einen gewissen Grundstock an Eigenkapital zu setzen.
Die Meinungen darüber, wie viel Eigenkapital grundsätzlich vorhanden sein sollte, unterscheiden sich teilweise deutlich voneinander. Einige Experten raten zu 20 Prozent, während andere der Ansicht sind, dass es grundsätzlich – mit einem passenden Kredit in der Hinterhand – nicht zwangsläufig einen eigenen finanziellen Puffer braucht.
„Eigentum verpflichtet!“ – weitaus mehr als nur ein Spruch!
„Wer ein Haus besitzt, muss nie wieder Miete zahlen.“ Diese Behauptung stimmt natürlich. Dennoch wäre es sicherlich naiv, anzunehmen, dass der Alltag eines Hausbesitzers komplett sorgenfrei wäre. Denn: Wo Mieter die Möglichkeit haben, sich im Falle eines möglichen Reparaturbedarfs an ihren Vermieter zu wenden, müssen Hauseigentümer die Kosten komplett selbst tragen.
Häufig zeigt sich im Alter, dass die Rente leider nicht ausreicht, um alle Arbeiten, die im Zusammenhang mit dem Haus anfallen, ausführen zu lassen. Im schlimmsten Fall wäre es dann sogar nötig, das Haus wieder zu verkaufen, um nicht in Existenznöte zu geraten.
Andererseits bietet ein eigenes Haus natürlich ein hohes Maß an Flexibilität. Für sich selbst verantwortlich zu sein, bedeutet hier auch, alle Entscheidungen rund um Gestaltung und Co. selbst treffen zu können.
Egal, ob die Kinder Lust auf eine Schaukel oder ein Holzpferd im Garten haben, oder ob es darum geht, den kompletten Flur umzugestalten: Vielen Menschen sind Freiheiten dieser Art wichtig. So wichtig, dass sie dazu bereit sind, entsprechende Risiken auf sich zu nehmen.
Der Hauskauf als langfristige Entscheidung
Wer ein Haus kauft, trifft meist für sich eine langfristige Entscheidung. Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen. In den meisten Fällen gilt jedoch, dass sich Familien bewusst darüber sein sollten, dass sie zumindest die kommenden Jahre in dem betreffenden Objekt verbringen werden.
- Kurze Wege zu Läden des täglichen Bedarfs (gegebenenfalls auch mit dem Familienauto gut erreichbar)
- eine überschaubare Distanz zur Schule
- eine angenehme Nachbarschaft
und weitere können dafür sorgen, dass einem hohen Wohnkomfort nichts im Wege steht. Immerhin wäre es ärgerlich, sich über unpassende Rahmenbedingungen ärgern und gleichzeitig den Kredit für das Haus abbezahlen zu müssen. Ein Makler kann gegebenenfalls dabei helfen, das neue Traumzuhause ein wenig schneller zu finden.
Aber: Eine Garantie, dass es sich beim Hauskauf immer um die beste Lösung handelt, gibt es nicht. Wer jedoch einzelne Faktoren gegeneinander abwägt, schafft zumindest eine verlässliche Basis für optimale Grundvoraussetzungen.